22 Jahre warten auf Joan


Im Jahr 1995 kam „One of us“ raus und ich war begeistert von der lockigen Frau mit dem Nasenring. Ich war 12 Jahre alt und zwischen David Hasselhoff und Worlds Apart in meinem jugendlichen Wahn gefangen und da kam Joan und hat mich quasi erlöst. Gute Musik zog ein ins Kinderzimmer. „One of us“ war schnell „totgenudelt“, wie man damals gesagt hat und meine jungen Stimmbänder schwangen zu „St. Teresa“ und „Right Hand Man“.

Und hier die nächste Hörprobe:

Dann kam das Album „Early Recording“ in 1996, eines meiner liebsten Alben überhaupt. Leider wurde es dann erst einmal ruhiger um Joan Osborne. Im Jahr 2000 erschien das Album „Righteous Love“, dass auch zu einer meiner größten musikalischen Lieben gehört. Der Rummel um diese begnadete Künstlerin flachte zumindest in Europa extrem ab, da konnte auch die Tour mit der Motown-Studioband „The Funk Brothers“ leider nichts ausrichten. Der Film zur Tour und die Musik sind zum ausflippen großartig! Entsprechende Videos gibt es in einem älteren Beitrag: Joan Osborne

Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen große Träume anzugehen. Auf der Liste der Big Dreams stand irgendwo ganz oben auch „Joan Osborne live sehen“. Das ist ein Traum, der mich schon seit 22 Jahren begleitet.

Ohne große Hoffnung nahm ich mein Handy und suchte nach Konzertterminen, die außerhalb der USA liegen und möglicherweise per Flug oder Zug irgendwo im europäischen Ausland zu erreichen sind. Und ich habe meinen Augen fast nicht getraut. Joan Osborne kommt raus auf New York und spielt 2 Konzerte in Deutschland! Es ist für mich immer noch unglaublich. Ich fahre im April nach Münster und werde Joan wahrhaftig sehen und vor allem hören! Zug, Hotel, Konzerttickets, Urlaub – alles schon bereit! Ich freue mich riesig und hoffe auf wirklich unvergessliche Momente.

Nur noch 41 mal schlafen!

James Hunter heizt dem Jahresbeginn ein!


chipshop_20121211_154707

Was entdeck ich da Schreckliches? Im Jahr 2016 habe ich lediglich zwei Artikel zum Besten gegeben. Als Entschuldigung könnte gelten, dass das vergangene Jahr eine unendliche Tragödie für die gesamte Musikwelt war. Das erste Mal im Leben habe ich bei meinen Lieblingssongs Tränen um die Interpreten vergossen. Aber dieses Kapitel will ich hier gar nicht aufschlagen. Das Jahr 2016 war für mich musikalisch interessant, ich war bei wirklich vielen Konzerten. Ich habe Joy Denalane, Max Herre, Peter Fox und Max Mutzke mit Big Band erlebt. War auf großen und kleinen Konzerten, alleine und in der Gruppe, hab gelauscht und getanzt. Ich hatte aber leider weniger Gelegenheiten zum Musikhören seit ich weniger im Homeoffice arbeite und weniger Zeit im Auto verbringe. Und durch wohnliche Veränderungen waren meine Plattenspieler lange nicht verfügbar. Alles faule Ausreden, ich weiß!

An Heilig Abend ist mir ein toller Künstler durch den Gehörgang gestiefelt. Mein Onkel hatte meiner Mutter eine CD mitgebracht, die wir auch gleich anhörten. Weihnachten ist bei meinen Eltern der einzige Tag im Jahr an dem eine CD angehört und dafür das Radioprogramm unterbrochen wird. Es war die aktuelle Platte von The James Hunter Six. Leider hat mein Onkel noch nicht ganz verinnerlicht, dass ich noch viel leidenschaftlicher Soul höre als meine Mutter. Jedenfalls zündete der Sound bei mir augenblicklich. Überzeuge dich selbst mit dem Song „Minute by Minute“:

Das klingt original nach 60er Musik und nicht nach heute. Dabei ist James Hunter erst 1962 geboren. Er ist seit 1986 auf Tonträger zu hören und war mit und ohne Band unterwegs. In den 90ern war er mit Van Morrison auf Tour und für sein erstes Soloalbum war er für einen Grammy nominiert. Seit letztem Jahr sind The James Hunter Six bei Daptone unter Vertrag (wie z.B. Sharon Jones und Charles Bradley). Von diesem Album gefällt mir unter anderem „Stranded“:

Mir bereitet James Hunter auf jeden Fall ein wohlig warmes Gefühl in diesen Wintertagen und bringt mir ein Lächeln auf die Lippen. Und hoffentlich bringt er mir die benötigte Muse weitere Hörerlebnisse in Form von neuen Blogartikeln bereitzustellen. „Something´s Calling“ möchte ich natürlich auch niemandem vorenthalten:

Ich wünsche uns allen ein wunderbares Musikjahr 2017!

Without Florence – The Paragons


Heute in der Mittagspause haben mich die Paragons einmal wieder musikalisch um den Block getragen. Und nachdem ich hier schon zweimal „Florence“ gepostet habe und nie wirklich etwas über die Gesangswunder dahinter, werde ich das sofortlichst ändern! Aber ganz ohne Florence. Bei Interesse einfach mal diese zwei Artikel begutachten: Noch mehr Herz- und Bauchmusik und The Cadillacs & was war Doo Wop?.

Ok, wer waren nun die Burschen.

Also, die fünf Herren aus Kingston Jamaika beglücken uns seit den 1960ern mit Doo Wop, Rocksteady und Soul. Puh, Rocksteady! Da habe ich ja mal wieder ein tolles Schlagwort in die Runde geworfen. Bevor es dazu genaueres gibt, erstmal was auf die Ohren: „The Tide Is High“ und wohlgemerkt, das Stück ist im Original von den Paragons und nicht von Blondie!

Ok, wie war das jetzt mit dem Rocksteady? Schon oft gehört und ein gefährliches Halbwissen angeeignet, daher jetzt mal eine genauere Definition.

Rocksteady ist die Bezeichnung für die in Jamaika vorherrschende Musik zum Ende der 60er Jahre. Dieser Musikstil ist aus dem Ska entstanden und ist später in den Reggae bzw. Early Reggae übergegangen. Wie man in all diesen Musikrichtungen klar erkennen kann ist der Rhythmus im Zentrum des Geschehens. Das wird musikalisch Umgesetzt durch den Off Beat der Gitarren und den One Drop der Drums. Ok, Off Beat bekomme ich noch hin, das ist die Zähleinheit zwischen den ganzen Noten. Wer jemals ein Instrument gespielt hat, es ist das „und“ beim Zählen: 1 und 2 und 3 und 4 und. Kurze musikalische Unterbrechung „Let´s Start All Over Again“:

Aber was ist nun One Drop?

Also, wenn ich das jetzt richtig auf dem Schirm habe wird diese Art des Rhythmus charakterisiert durch eine treibende Snare, die klassisch auf dem dritten Beat mit der Bass ergänzt wird. Dazu gibt es bei Wikipedia schöne Klangbeispiele. Die sind besser als 1000 Worte. Hier der Link dahin: One Drop Rhythm.

Außerdem werden Rhythmusgitarren stärker hervorgehoben und die Bläser minimiert. Rocksteady hat als primäres Thema die Liebe! Quasi klassische Schnulzenmukke!

Hier gleich mal ein triefendes „Kneel And Pray“:

Und zum Abschluss noch ein kleiner Song zum Tanzen: „Stick With Me Baby“:

Ein bisschen Etta zum Wochenende


Nachdem ich unlängst wunderbare Platten von Etta erstanden habe, singt diese sich derzeit durch meine Gehörgänge. Daher bin ich heute auch auf diese wunderbaren Entdeckungen gestoßen!

Ein Cover von Prince „Purple Rain“.

Außerdem heute im Angebot „Tough Lover“.

Und hier noch ein schöner Zusammenschnitt mit der Christl „Somethings Got A Hold On Me“

Und jetzt mit Rock´n Roll und dem coolen Opi Chuck und der coolen Omi Etta ins Wochenende!

The Minister Of New Heavy Super Funk: James Brown


Nachdem ein Film über den „Godfather of Soul“ für September in den Kinos angekündigt ist und ich in den letzten Wochen häufiger den Mann aus South Carolina in den Kopfhörern hatte, wird es echt mal Zeit sich ein bisschen intensiver mit diesem Kerl zu beschäftigen. Und warum eigentlich Godfather of Soul? Das ist doch alles too funky! Zur Einstimmung ein kleines Liedchen „I Got Ants In My Pants“:

Der James Joseph war ein ganz musikalischer. Er konnte nicht nur singen sondern auch Orgel, Klavier, Gitarre und Schlagzeug spielen.

Wie war das jetzt mit dem Soul und dem Funk. James Brown hat grundsätzlich schon Rhythm and Blues sowie Soul gemacht, aber er hat vor allem die Entstehung des Funk beeinflusst. Und er hatte natürlich mehrere Namen und der Godfather war nur einer. Aus meiner Sicht passt „The Minister Of New Heavy Super Funk“ viel besser!

Hier mal noch ein bisschen funky Musik mit dem Titel „Think.

Nach einer Kindheit in ärmlichen Verhältnissen und vier Jahren Knast wegen bewaffneten Raubs startet er mit einer Gospelgruppe durch, die sich im Laufe der Zeit Richtung Rhythm and Blues weiterentwickelte. James Brown überzeugte durch seinen Gesang und wurde dann 1955 von einem Produzenten entdeckt, der den Song „Please, Please, Please“ von den Famous Flames hörte. James Brown wurde unter Vertrag genommen und die Band firmierte sich um in James Brown and the Famous Flames.

Dieser Song verkaufte sich millionenfach. Weitere Singles waren weniger erfolgreich bis zum Album „Live at the Apollo“ von 1963. Darauf folgten Hits wie „It’s a Man’s Man’s Man’s World“ oder „Cold Sweat“.

Seit den 60er Jahren entwickelte sich James Browns Musik dann zunehmend in Richtung Funk, also rhythmuslastiger und weniger melodiös. Mr. Brown zeigte für die damalige Zeit ein neues Selbstbewusstsein. Auf der einen Seite in der schwarzen Bürgerrechtsbewegung mit Songs wie „Say It Loud – I’m Black And I’m Proud“ und auf der anderen Seite in der Darstellung der Sexualität. Das wird logischerweise durch Titel wie „Sex Machine“ unterstrichen.

Maceo Parker und Bootsy Collins sowie weitere große Namen haben in James Brown Band musiziert und sind Mitte der 70er Jahre zu den Rolling Stones übergesiedelt. Von Mr. Parker hatte ich bereits „Elephant´s Foot“ verbreitet. Hier der Link zum Artikel. Und naja, zu Bootsy Collins braucht man ja wirklich nicht viel sagen!

Zum musikalischen Abschluss noch „Get On The Good Foot“ aufgenommen beim Soultrain:

Mehr Details und mehr Musik gibt es ab September im Kino!

A Change Is Gonna Come…


Der 101 Artikel verspricht frischen Wind!

Nach 100 Artikeln über Musiker, Sänger und Bands soll es künftig Artikel und Hörproben zu meinem geplanten Dasein als DJane geben!

Konkret wird es Streams auf Soundcloud geben und knaller Songs aus der Ecke Deep Soul, Uptempo, Doo Wop, Rhythm & Blues bis hin zu Disco. Ich bin selbst schon ganz gespannt!

Vor dem ersten Stream gibt´s aber auch mal wieder was auf die Ohren, nämlich meine liebsten Entdeckungen der letzten Wochen!

James Carr ist hier ganz vorn mit dabei mit einer zur Abwechslung mal sehr tanzbaren Nummer „Gonna Send You Back To Georgia“:

Das letzte Wochenende in Hamburg war musikalisch der absolute Wahnsinn! Ein Plattenladen am anderen und eine unglaubliche Auswahl. Auf einer Compilation habe ich Big Martha entdeckt mit „You Don’t Love Me Like You Used To“:

Neo-Soul gab es auch und zwar in Form der Excitements. In Hamburg fiel mit die Single „Ha, Ha, Ha“ in die Hände. Gerade als ich das Video sehe fällt mir auf, dass das gar keine Neuauflage war sonder ganz und gar neu ist! Gleich mal die Tourdates checken!

Und um noch einen weiteren Stax Star zu präsentieren gibt es jetzt noch „BAR B Q“ von Wendy Rene:

Eine wunderbare Reihe, die ich Entdeckt habe nennt sich „Deep Soul Treasures“ dort bin ich auch Eddy Giles gestoßen und habe mich von „Losin´ Boy“ überzeugen lassen:

…Oh Yes It Will!

Mein liebster Elvis


Jeder hat seinen ganz persönlichen Lieblings-Elvis und meiner heißt Costello.

Und zu Beginn dieses Artikels gleich etwas zum Einstimmen, einen meiner Favoriten „Pump It Up“:

Wie bin ich eigentlich zu Elvis Costello gekommen. So eher über die Jazz-Ecke. Ich habe eine ganze Weile die Musik seiner Frau (Diana Krall) rauf und runter gehört und bin dann in einschlägigen Jazz-Album-Reviews über die Zusammenarbeit zwischen Elvis und Allen Toussaint gestoplert. Die beiden haben 2006 teilweise das Album „River in Reverse“ als erste Aufnahme in New Orleans nach Hurricane Katrina aufgenommen und soweit ich weiß auch einen Teil des Plattenerlöses für den Wiederaufbau gespendet. Naja, dieses Album hat mir ganz gut gefallen und ich habe mich dann glücklicherweise weiterhin mit Elvis beschäftigt.

Hier noch eine Hörprobe aus der Jazz-Kooperation: „The Greatest Love“

Costello veröffentlichte 1977 sein erstes Album, produzierte in den 80ern The Specials und ließ Chet Baker auf einem seiner Alben tröten. Außerdem produzierte er The Pogues und heiratete deren Bassistin.

Kleine musikalische Unterbrechung: „Alison“

Ende der 80er bzw. in den 90ern schrieb er unter anderem Songs für Jonny Cash und Dusty Springfield, komponierte beim Soundtrack zu The Big Lebowski mit und sang auf dem für Notting Hill und Austin Powers 2.

Jetzt bitte einmal laut aufdrehen und mittanzen: „I Can´t Stand Up For Falling Down“

Seit 2003 ist er in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen und hat die hinreißende Diana Krall zur Frau!

Nachdem die Tanzschuhe schon am Start sind, können diese auch von Engeln begehrt werden: „Angles Wanna Wear My Red Shoes“

Ein Song, den ich wirklich gerne höre und auch immer hören kann „Watching The Detectives“.

Krass „Everyday I Write A Book“ ist fast so alt wie ich. Haha, man beachte vor allem das innovative Video [Ironie off].

Natürlich gab es auch eine ganze Menge spannender Produktionen mit anderen Künstlern, wie z.B. „Walk Us Uptown „mit The Roots:

Nicht der rockigste Song, dafür aber ein schönes Video: „Accidents Will Happen“

Und wenn du jetzt genauso begeistert bist vom Elvis wie ich, dann gibt es hier noch ein wunderbares MTV Unpligged von 1991:

Legenden meiner Leidenschaft


Nach dem letzten Beitrag und dem nächsten geplanten, habe ich das starke Bedürfnis gehabt doch noch das eine oder andere Stück hier zu präsentieren, hinter dem ich voll und ganz stehe! Ein paar ganz große Stücke der R&B und Soul-Geschichte!

Beginnen möchte ich mit „Rescue Me“ von Fontella Bass:

Dieses Lied war 1965 der größte Erfolg von Fontella und ist uns allen bestimmt aus dem Film Sister Act bekannt.

Vor 12 Jahren kam eine Freundin von mir mit nem heißen Scheiß um die Ecke, dem Sampler „Mojo Club Vol. 10“. Darauf waren wirklich zwei grandiose Entdeckungen für mich. Erstens „House of Bamboo“ von Earl Grant:

Und der absolute-gute-Laune-Hit „Love Power“ von Dusty:

Außerdem bin ich grundsätzlich und ständig begeistert von den Four Tops und mit „Bernadette“ kann man wahrlich nichts falsch machen:

Und zum Abschluss noch was zum mitsingen „Nowhere to Run“ von Martha Reeves & The Vandellas:

An denen kann ich mich auch einfach nicht satt hören!

Garnet Mimms & The Enchanters – One Hit Wonder der ´60er Jahre


Die Band mit und um Garnet Mimms hatte im Sommer 1963 ihren ersten und einzigen Hit. Den Song „Cry Baby“, der im Nachgang unzählige Male gecovert wurde.

Aber eigentlich machte die Gruppe richtig gute Songs, die leider zu wenig nachgefragt wurden. „A Little Bit Of Soap“ beispielweise ist ein richtiger Partykracher, der aber nichtmal auf Youtube aufzufinden war. Dahingegen habe ich dieses schöne Stück entdeckt „Looking For You“.

In diesem Blog geht es ja um Musik, drum werde ich mir hier nicht weiter etwas aus den Fingern saugen sondern einfach sagen „Ohren Auf!“ bei „Stop And Think It Over“:

Harold Melvin and the Blue Notes


Eine Scheibe von Harold Melvin and the Blue Notes ist mir gestern zufälligerweise in die Hände gefallen. Auf den Weg zum Frühstückstreff durchquerte ich den lokalen Flohmarkt und bin promt an einem Plattenstand hängengeblieben. Auf gut Glück kaufte ich ein paar Platten von den Detroit Spinners und eine von Harold Melvin and the Blue Notes. Beides herrlich schnulzige Musik, die mir gerade gut in den Kram passt!

Und als ich mich über die Blue Notes freue und mich frage „Wer genau waren denn die eigentlich?“ stolpere ich über Teddy Pendergrass. Der war bei den Blue Notes zuerst als Drummer aktiv und stieg dann zum Leadsänger auf. Vor seiner Zeit bei den Blue Notes war er ein Teil der Gesangsgruppe The Cadillacs. Ne Platte von den Cadillacs war wiederum mein „auf gut Glück“ Einkauf im Januar. Irgendwie werde ich wohl vom guten alten Teddy verfolgt.

Und hier mal zum reinhören „The Love I Lost“.